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/ Flüsterasphalt

Aktualisiert: 26. Okt. 2022


/ Schreibeton

Ein Neubauhaus glotzt auf das Nächste

Fragt sich

Was wohl aus ihm geworden wär

Hätt man es gelassen

Störend starren sie

Tagein tagaus

Der Seele beraubt

Gelangweilt

In trostlosen matt

In der Zwischenzeit

Existiert ein Raum

Dort sind sie gelassen

Beseelt entwachsen

Der Stadthast Ruh‘

Eigenartig einzig

Friedlicher Natur

Bewohnt von Herzen

Der Liebe lächelnder Natur. /



Wie stört das Natürliche, dass der Mensch so an ihr zerrt? Sich selbst verzehrt. Direkte Landung in der mittelprächtigen Hölle. Und so heißt es: ‚An ihren Taten sollst du sie messen.‘ Es scheint, als sind wir die sagenumwobene Spezies, die sich selbst auslöscht. Für andere Lebensformen womöglich ein faszinierender Organismus, den es zu erforschen gilt. Wie käme ein Tier auf die Idee, seine Nahrung vorab zu vergiften, um sie dann zu verspeisen? Absurdität speist das Gekaute. Beifall klatschend, die Größe der Kleinheit befeuern.

Nehmen wir den Standpunkt der nichtmenschlichen Natur ein, erscheint das, was in unseren sozialen Angelegenheiten als vernünftiges Verhalten durchgeht, womöglich als schierer Wahnsinn? Nicht das allein diese Überlegung aus dem vorherrschenden Realitätsprinzip bereits als Wahnsinn gilt, anzunehmen, dass Tier und Pflanze, Berg und Fluss einen ‚Standpunkt‘ haben. Was ist aus dem geerbten Loyalitätssinn für den Planeten geworden? Wenn die Psychose der Versuch ist, eine Lüge zu leben, ist die epidemische Psychose unserer Zeit, die gefährliche Illusion zu glauben, wir hätten unserer planetaren Heimat gegenüber keine ethischen Verpflichtungen. Das wirft die Frage auf, inwiefern wir die Makroebene verändern können, wenn es so scheint, als hat der Mensch in sich eine schwere Beeinträchtigung seines eigenen ethischen Kodex erlitten. Der Schrei der Erde nach Erlösung von der Last des industriellen Systems, das wir geschaffen haben, ist womöglich unser eigener Schrei. Ein Schrei nach Leben auf einem Niveau, das jede und jeden von uns frei machen kann, die vollständige Persönlichkeit zu sein, die uns von Geburt an mitgegeben ist.

Die hartnäckige Gewohnheit, Prophezeiungen abzugeben, apokalyptische Panik zu verbreiten und Schuldgefühle einzuflößen, stellt das Vertrauen der Öffentlichkeit auf eine Probe. Das vorherrschende Muster ist eine Fixierung auf Einzelprobleme. Zahllose Gruppen wetteifern um die Aufmerksamkeit und Spendengeldern der Öffentlichkeit, wobei jede einzelne auf ein spezielles Szenario ausgerichtet ist. Tödliche Gefahren bedrohen uns von allen Seiten. Sie prasseln erbarmungslos auf uns herunter und wir stehen wie ein nasser Tropfen in den Fluten des Informationsregens. Kaum fähig, einen Tropfen von dem anderen zu unterscheiden und so können wir in freudloser Verzweiflung dahinvegetieren.

Anders hingegen ist die Einstellung, sich in der Welt zu Hause zu fühlen. Wie ist die Beziehung zwischen Innen und Außen, Subjekt und Objekt? Wie nimmt unser Bewusstsein Verbindung zu der Welt da draußen auf? Können wir im Innern die Welt dort draußen so erfahren, wie sie wirklich ist? Kann die Welt dort draußen ‚wissen‘ oder irgendwie angemessene Erklärungen dafür bieten, was wir im Inneren sind? Wenn wir uns umwenden, um genauer hinzuschauen, geht die Tiefenschärfe verloren und alles verschwimmt.

Die Himmelsleiter steht bekanntlich am Boden - nicht in der Luft oder in den Wolken. Das eigene Wissen ist Weisheit und hat einen ganz anderen Geschmack und Stellenwert als angelerntes Wissen. Dieses angelernte Wissen, die Informationen bieten keine wirkliche, verlässliche Grundlage auf unserem geistigen, spirituellen Weg. Auch wenn diese Infos objektiv sogar richtig sind, sind es doch die eigenen Erfahrungen, die zuverlässigen Halt bieten, um getrost weiter zu schreiten. Leben geschieht vorwärts, verstehen tun wir es rückwärts. Und was macht die Zeit? Die bewegt sich fröhlich in Wirbeln. So gibt es wohl menschliches Verhalten, dass außerhalb der Zeit agiert und beseelt der Würde dient.















Der hier wiedergegebene Text ist urheberrechtlich geschützt.

Alle Rechte am Text liegen bei KI KAADO Verlag


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